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Waltersweierweg 5a-c
77652 Offenburg
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Sozialer Wohnungsbau in Baden-Baden: WACKERBAU im Gespräch mit dem Baubürgermeister Alexander Wieland
Die Wohnraumsituation in Baden-Baden ist angespannt – besonders im Bereich der mietpreisgebundenen Wohnungen. Die Herausforderungen bei der Schaffung neuen Wohnraums sind dabei vielschichtig.
Ein Gespräch mit Baden-Badens Baubürgermeister Alexander Wieland thematisiert den akuten Mangel an gefördertem Wohnraum, die bestehenden Hindernisse beim Neubau – und warum das jüngste Projekt der Firma WACKERBAU einen wichtigen Impuls für die Wohnraumentwicklung in der Stadt gibt:
Herr Wieland, wie groß ist aktuell der Bedarf an gefördertem Wohnraum in Baden-Baden?
Wir haben derzeit einen Wohnungsfehlbestand von rund 2.000 Einheiten in unserer Stadt. Was die geförderten mietpreisgebundenen Wohnungen betrifft, schätze ich den Bedarf auf etwa 1.000 Wohnungen. Das Problem dabei: Die Zahl nimmt durch das Auslaufen der Mietpreisbindungen kontinuierlich ab.
Welche Herausforderungen erschweren es, neue geförderte Wohnungen in Baden-Baden zu schaffen?
Das größte Hemmnis sind aktuell die stark gestiegenen Baukosten und Hypothekenzinsen – damit kämpfen alle Marktteilnehmer. Hinzu kommt bei uns die spezielle Situation in Baden-Baden: Grundstücke sind sehr teuer und rar. In Hang- oder Villenlagen ist kostengünstiger oder geförderter Wohnungsbau leider unmöglich.
Wie stark wirken sich Fachkräftemangel und steigende Baukosten auf den sozialen Wohnungsbau in Ihrer Stadt aus?
Sehr stark – denn wenn es darum geht, kostengünstig zu bauen, sind hohe Baukosten und ein Mangel an qualifizierten Fachkräften doppelt hinderlich. Das erschwert nicht nur den Bau selbst, sondern auch die Planung und Umsetzung von Projekten.
Immer wieder gibt es Kritik an Bauvorgaben wie KfW-40-Standards, die die Kosten in die Höhe treiben und den sozialen Wohnungsbau erschweren. Teilen Sie diese Bedenken?
Ja. Höhere energetische Standards wie KfW-40 bedeuten höhere Kosten – aber zu einem geringeren Grenznutzen. Die Einsparpotenziale, die damit verbunden sind, sind oft theoretischer Natur und hängen stark vom Verhalten der Bewohner ab. Im sozialen Wohnungsbau ist das nicht zu unterschätzen.
Spielt neben Neubauten auch die Sanierung bestehender Gebäude in Baden-Baden eine größere Rolle?
Absolut. Gerade bei einem Neubau (KfW 55) machen graue Energien rund 50 Prozent des Energieverbrauchs im Lebenszyklus aus. Deshalb wird die Sanierung bestehender Gebäude innerhalb der nächsten Jahre immer mehr an Bedeutung gewinnen. In Baden-Baden haben wir viele ältere Gebäude, was ein großes Potenzial birgt. Allerdings erschwert der Denkmalschutz häufig energetische Verbesserungen.
Gibt es spezielle Förderprogramme zur Sanierung für sozialen Wohnraum?
Ja, das Landeswohnraumförderprogramm bietet interessante Möglichkeiten, auch bestehenden Wohnraum zu binden. Für die vorher genannten luxuriösen Villen ist das aber nicht geeignet. Der Fokus liegt eher auf dem Bestand in klassischen Wohnlagen.
Welche Rolle spielen private Investoren beim sozialen Wohnungsbau – und müsste man sie stärker einbinden?
Eindeutig ja. Derzeit engagieren sich fast ausschließlich Genossenschaften und kommunale Gesellschaften. Private Investoren fühlen sich in dem Segment in der Regel überfordert. Um sie zu motivieren, müssten sicherlich deutlich attraktivere Anreize geboten werden.
Mit dem aktuellen Bau von drei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 40 geförderten Wohnungen durch die Firma WACKERBAU wird ein wichtiger Beitrag zu mehr bezahlbarem Wohnraum geleistet. Was sagen Sie dazu?
Ich freue mich sehr darüber! WACKERBAU zeigt mit diesem Projekt, dass gute Architektur und sozialer Wohnungsbau kein Widerspruch sind. Da die kommunalen und genossenschaftlichen Träger nicht den gesamten Markt bedienen können, bin ich sehr dankbar dafür, dass sich auch ein privater Bauträger dieser Herausforderung stellt.
Die noch amtierende Bundesregierung hat ihr Ziel, 100.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen, verfehlt. Was erwarten Sie von der neuen Bundesregierung in diesem Bereich?
Angesichts der hohen Bau- und Finanzierungskosten werden neue, attraktive Förderanreize benötigt – und zwar nicht nur für den sozialen, sondern für den Wohnungsbau insgesamt. Sonst wird sich der Wohnraummangel weiter verschärfen.
Wie sieht Ihre langfristige Vision für den sozialen Wohnungsbau in Baden-Baden aus? Gibt es konkrete Ziele?
Natürlich ist es das Ziel, den tatsächlichen Bedarf von 1.000 geförderten Wohnungen vollständig zu decken. Aber durch unsere topografische Lage und die Knappheit an Bauland stellt dieses Vorhaben eine große Herausforderung dar. Realistisch ist, dass wir Schritt für Schritt weiter bauen und sanieren.
Gibt es weitere geplante Projekte, mit denen Baden-Baden in den nächsten Jahren für bezahlbaren Wohnraum sorgen könnte?
Ja. Neben dem WACKERBAU-Projekt und den Bauten der Genossenschaften ist die Stadt, vertreten durch unser kommunales Wohnungsunternehmen GSE, aktuell das einzige Unternehmen, das geförderten Wohnraum schafft. In den vergangenen zehn Jahren haben wir bei allen Gebäuden rund ein Viertel der Wohnungen gefördert und damit preisgebunden – das sorgt für soziale Durchmischung und verhindert Ghettobildung. Diesen Kurs möchten wir fortsetzen.